Artemisia: in Schwangerschaft und Stillzeit? (Nutzerfrage)

SIE HABEN FRAGEN ZUR SCHWANGERSCHAFT ODER STILLZEIT? OPTIMIERUNG DER EMPFÄNGNIS AUF NATÜRLICHE WEISE IST IHR ANLIEGEN?

Vereinbaren sie einen Termin bei uns, wir beraten sie gern!

Nutzeranfrage: Es würde mich sehr interessieren, ob ich während dem Stillen auch Artemisiatee konsumieren darf?

Wir empfehlen Eine mütterliche Dosierung von 200 mg wird als relativ sicher betrachtet, v.a. bei Säuglingen älter als 2 Monate. Ein Übertritt in die Muttermilch ist minimal und nach einer halben Stunde am höchsten. Bei Bedenken kann das Trinken des Tees bspw. im Abstand von mehreren Stunden vor dem Stillen des Babys erfolgen, sodass Muttermilch-Konzentrationen geringer sind. Erfahrungsmedizinisch sind Artemisia-Tees eher unbedenklich, in der Frühschwangerschaft raten wir eher davon ab.

Hilfreiche Informationen:

Heilkräuter in Schwangerschaft und Stillzeit werden häufig kontrovers diskutiert.

Ist Artemisia in Schwangerschaft und Stillzeit gut verträglich?

Wir möchten Licht ins Dunkel bringen!

Beispielsweise konnte das halb-synthetische Derivat Artesunate, welches in der Schulmedizin angewandt wird und Stoffwechselprodukte des Artemisia enthält, untersucht werden: 200 mg als orale Einnahme war in anschliessenden Messungen in der Muttermilch zu keinem Zeitpunkt nachweisbar bzw. war unter der Nachweisgrenze. Darin enthaltene Artemisia-Stoffwechselprodukte waren nach etwa einer halben Stunde in der Muttermilch im höchsten Konzentrationslevel nachweisbar und nach 6 Stunden wiederum gar nicht mehr nachweisbar.

Insgesamt ist die Studienlage für diese spezielle Fragestellung dünn. Eine mütterliche Dosierung von 200 mg wird als relativ sicher betrachtet, v.a. bei Säuglingen älter als zwei Monate. Offizielle Studien bezüglich höheren Dosierungen konnten wir nicht finden.

Dog, Tirana (2009) macht deutlich, dass grösseren Umfragen zufolge etwa 40% der Mütter während der Schwangerschaft botanische Kräuter zu sich nehmen, häufig aber nicht mit ihren ärztlichen Versorgern darüber reden um nicht “anzustossen”.

Untersuchungen mit schwangeren Maus- und Ratten-Modellen liefern Hinweise in der Schwangerschaft, insbesondere Frühschwangerschaft, mit Artemisia vorsichtig zu sein, zumindest therapeutische Dosierungen zwingend nicht zu überschreiten.

Quellen:

Heinz Lüscher