Salz: allzu viel ist ungesund!

Kochsalz

Bestimmt haben Sie es auch schon einmal gehört: Zuviel Salz ist ungesund!

Aber wieso überhaupt und was für Alternativen bieten sich an?

Weisses Salz, das unter der Bezeichnung Koch- bzw. Speisesalz im Supermarkt verkauft wird und welches in nahezu allen Fertigprodukten enthalten ist, gehört nicht mehr zu den naturbelassenen Salzen, es ist kein ganzheitliches Lebensmittel mehr.

Unverarbeitete Salze enthalten Mineralstoffe und Spurenelemente. Das Kochsalz jedoch durchläuft eine aufwändige, industrielle Verarbeitung. Es wird gebleicht, bei hohen Temperaturen gesiedet und gereinigt - raffiniert. Am Ende besteht es nur noch aus Natriumchlorid und damit es nicht verklebt und rieselfähig bleibt, werden noch Antiklumpmittel hinzugefügt.

Risiken eines zu hohen Salzkonsums

Eine Studie von D’Elia, Rossi, Ippolito, Cappuccino und Strazzullo (2012) mit 268.718 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigt einen direkten Zusammenhang zwischen Salzkonsum und dem Risiko einen Magenkrebs zu entwickeln. Das Risiko an Magenkrebs zu erkranken, steigt je höher der Salzkonsum ausfällt.

Zahlreiche empirische Untersuchungen zeigen zudem eine Korrelation zwischen der Entwicklung von Bluthochdruck und hohem Salzkonsum. Frisoli, Schneider, Grodzicki, Messerli (2012) belegen dies ebenfalls, jedoch auch, dass eine diätetische Anpassung durch einen verminderten Salzkonsum nicht in allen Fällen wirksam ist um den Blutdruck wieder zu senken.

Pökelsalz

Durch den Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel kann der Salzkonsum bereits um ein Vielfaches reduziert werden. Wichtig ist auch, dass vor allem bei einem typischen Schweizer Café Complet die Wurstwaren nicht übersehen werden. Diese beinhaltet neben dem Kochsalz meist auch noch Natriumnitrit (E 250) oder Natriumnitrat (E 251) - diese beiden Stoffe dienen zur Lebensmittelkonservierung. Es gibt mehrere Hinweise, dass diese beiden Stoffe gesundheitsschädigend und krebserzeugend wirken.

Bereits 2007 gab das World Cancer Research Fund an, dass ein bedeutsamer Zusammenhang zwischen dem Konsum vom verarbeitetem Fleisch und der Entstehung von Darmkrebs besteht. Natriumnitrit tauchte als eine mögliche Ursache für die Entwicklung von Darmkrebs auf.

In der Übersichtsarbeit von Crowe, Elliott und Green (2019), konnte dieser Verdacht bestätigt werden - Nitrite können zu einer Formierung von Nitrosenverbindungen führen, welche krebserregend sind.

Antiklumpmittel

Ob Ihr Kochsalz zu Hause mit einem Antiklumpmittel versehen wurde, können Sie auf der Zutatenliste des Lebensmittel ablesen.

Nachfolgend zwei häufig verwendete Antiklumpmittel mit ihren E-Nummern:

  • Kaliumferrocyanid (E 536): Über schädliche Wirkungen des Kaliumferrocyanids als Zusatzstoff ist bislang nichts bekannt. Weil Ferrocyanide als Reinsubstanz extrem giftig sind, ist die zulässige Menge als Trennmittel im Kochsalz sehr niedrig (20 Milligramm pro Kilogramm Kochsalz). Um die als unbedenklich geltende Aufnahmemenge von maximal 1,5 Milligramm pro Tag zu erreichen, müssten ganze 15 Teelöffel Kochsalz täglich konsumiert werden, was sehr unwahrscheinlich ist.

  • Calciumorthophosphat E341: Eine Studie von Ritz, Hahn, Ketteler, Kuhlmann, Mann (2012) zeigt, dass eine hohe Phosphate Konzentration im Blut ein Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und eine erhöhte Sterblichkeit darstellt. Natürliche Phosphate stellen kein Problem dar, jedoch die künstlichen Phosphate.

Meine Empfehlungen

Am besten so gut wie möglich auf verarbeitete Lebensmittel verzichten und für die eigene Küche ein unverarbeitetes Natursalz ohne Zusatzstoffe verwenden. Diese bekommt man meistens im Spezialhandel oder in einem Gewürzladen.

Anmerkungen: Fleur de Sel war früher ein sehr gesundes Salz. Leider zeigen neuste Untersuchungen, dass es zu einer bedenklichen Quelle für Mikroplastik wurde. Die Konzentration von Mikroplastik ist bei einem hochwertigen Meersalz nicht so hoch. Daneben gibt es noch Steinsalz, welches eine gute Alternative darstellt, solange es unverarbeitet und naturbelassen angeboten wird.

Bezüglich der Jod-Supplementierung empfehle ich, den eigenen Jod-Spiegel bei Ihrem Arzt messen zu lassen und wenn nötig mit hochwertigem Jod zu supplementieren.

Literaturverzeichnis:

  • D'Elia L, Rossi G, Ippolito R, Cappuccio FP, Strazzullo P. (2012) Habitual salt intake and risk of gastric cancer: a meta-analysis of prospective studies. Clin Nutr., 31(4), 489-98.

  • Frisoli TM, Schmieder RE, Grodzicki T, Messerli FH. (2012) Salt and hypertension: is salt dietary reduction worth the effort? Am J Med.,125(5):433-9.

  • Crowe W, Elliott CT, Green BD. (2019) A Review of the In Vivo Evidence Investigating the Role of Nitrite Exposure from Processed Meat Consumption in the Development of Colorectal Cancer. Nutrients., 5;11(11):2673.

  • Ritz E, Hahn K, Ketteler M, Kuhlmann MK, Mann J. (2012) Phosphate additives in food--a health risk. Dtsch Arztebl Int., 109(4):49-55. 

Marion Josel